Windows 10 ist das Betriebssystem, das nun unter neuer Führung, namentlich Satya Nadella, das neue große Ding werden soll. Dafür wurde, sowohl für PCs als auch für Handys das „Windows Insider Programm“ gestartet. Die Entwicklung der PC-Version scheint dabei schon relativ weit zu sein, während die Handy-Version noch ziemlich langsam und voller Fehler ist, weshalb ich sie von meinem Lumia 830 nach kurzer Zeit wieder „runtergekickt“ habe. Aber Windows 10 soll noch viel mehr werden, als es bisher ist. Es soll DAS Betriebssystem werden, welches auf PCs, Handys, Konsolen aber auch anderen Geräten, wie HoloLens oder jeglichen „Internet of Things“ Geräten laufen kann. (Zur Klärung: Internet of Things- oder kurz IOT-Geräte sind z. B. mit dem Internet verbundene Kühlschränke, Waschmaschinen, aber auch Sachen wie vernetzte Gebäude, …) Sogar auf Raspberry Pi-Geräten soll eine abgespeckte Version, ohne grafische Oberfläche laufen. Dabei hat sich Microsoft ein waghalsiges Ziel gesetzt. Innerhalb von 3 Jahren sollen 1 Milliarde Geräte mit Windows 10 laufen.

Viele Neuerungen, die Microsoft mit Windows 10 in Umlauf bringen will, waren schon länger bekannt, wie z. B. das neue Startmenü oder die Unterstützung von mehreren Bildschirmen.

Windows Start-MenüMicrosoft nutzte die Build, die vor einigen Wochen in San Francisco abgehalten wurde, um viele neue, bis dahin unbekannte Funktionen zu veröffentlichen. So wurden Android- und iOS-Konvertierer vorgestellt, die Android- bzw. iOS-Apps kurzerhand in Universal-Apps umwandeln können, wobei ein Großteil des Codes erhalten bleiben soll und nur noch geringere Anpassungen vorgenommen werden müssen. So der Plan, wobei dann aber noch zu klären sei, wie viel Code wirklich ohne Änderung übernommen werden kann. Es wurde aber auch direkt der Beweis erbracht, dass das Ganze grundsätzlich funktioniert. Die ziemlich beliebte App Candy Crush ist in Wahrheit eine konvertierte iOS-App. Das Konvertieren soll übrigens nicht nur von Android und iOS zu einer Universal App (Apps die auf allen Windows Geräten laufen [sollen]), sondern auch von einer „alten“ Windows Phone App zu einer „neuen“ Universal App funktionieren. Auch soll es in Zukunft möglich sein, Apps, hinter denen in Wahrheit eine Webseite steckt, zu veröffentlichen. Diese sollen die gesamte Funktionalität einer normalen App aufweisen können. Mit all den neuen Wegen für Entwickler, ihre Apps im Windows Store zu veröffentlichen, hofft Microsoft nun die allseits bekannte App-Lücke (App-Gap) zu schließen.

Auch wurde der Name des vorher unter „Project Spartan“ bekannten Browser, veröffentlicht. Man hat sich dabei für „Microsoft Edge“ entschieden. Mit diesem Browser versucht Microsoft einen Neu-Anfang im Browser Markt zu schaffen. Dem „alten“ Internet Explorer haftete wohl zu stark das Vorurteil des langsamen und unsichern Browser an, um unter diesem Namen einen Neu-Anfang zu wagen.

Auch wurden viele andere „Kleinigkeiten“ vorgestellt. Z. B. Continuum, welches zum einem helfen soll, den Übergang von Tablet und PC zu erleichten, zum anderen aber auch bei zukünftigen Handys, mit den neuen Snapdragon-Prozessoren ermöglichen soll die Geräte als relativ vollwertige Computer einsetzen zu können. Dabei wurde aber nur gesagt, dass es funktioniert und nicht, wie es genau funktionieren soll.

Aber es gab nicht nur Software, sondern auch Hardware zu bestaunen. So wurde HoloLens, welches schon einige Monate vorher vorgestellt wurde, nochmal gezeigt. Auch konnte HoloLens nun zum ersten Mal von den Besuchern getragen und ausprobiert werden. Wer daran interessiert ist und sich dazu etwas informieren will, der kann mal bei Dr. Windows nachlesen, welcher in San Francisco war und HoloLens ausprobieren konnte. Die Demos sahen schon relativ gut aus, wie das dann „Zuhause“ funktionieren wird, ist wieder fraglich.

Hamburger Menü

Leider, zumindestens meiner Meinung nach, werden mit Windows 10 die sogenannte „Hamburger-Menüs“ nun auch in allen Microsoft Apps eingeführt. Es gibt zwar relativ gute und verständliche Gründe, da auf den größeren Bildschirmen mehr angezeigt werden kann. Diese Elemente können nun einfach und ohne größeren Aufwand in die platzsparenden Hamburger-Menüs untergebracht werden. Nur blöderweise können diese Menüs nur mit einem Tipp auf den Button geöffnet werden. Auf Android zum Beispiel ist dies zusätzlich mit einem Wisch von der Randseite möglich, was zumindestens akzeptabel ist. Auch, wenn ich das neue Design mit den Hamburger Menüs schicker finde, ist es einfach nicht so leicht und angenehm zu bedienen, wie das „alte“, schon bekannte Windows (Phone) Design. Vor allem, da es bei den immer größeren Displays ziemlich schwierig ist die linke Ecke zu erreichen, gerade bei Rechtshändern.

An sich ist Windows 10 ein Versuch, die Fehler von Windows 8 geradezubiegen. Dabei wird das „alte“ Startmenü mit den „neuen“ Kacheln gemixt wird und auch Bedienelemente anderer Betriebssysteme kommen hinzu. Dabei ergibt sich ein ziemlich schicker Mix, welcher allerdings nicht mehr so intuitiv und leicht zu bedienen ist, wie noch bei Windows (Phone) 8.1. Dieser Mix kommt bei den Medien großenteils gut an, obwohl auch wieder Kacheln dabei sind.

Quelle: Hamburger Menü FotoBeitragsbild